Landschaftsschutzgebiet Naturpark Spessart

"Die Natur stellt keine Rechnung. Wir erhalten nur die Quittung"

 

Wir möchten, dass Landschaftsschutzgebiete auch ihren Namen verdienen!

Wir, die Bürgerinitiative zum Schutz der Lebensqualität für Mensch und Natur in Johannesberg sind nicht gegen die Feuerwehr, sondern gegen jegliche Bebauung am gewählten Standort

Der geplante Standort in der Rückersbacher Straße befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Naturpark Spessart. Wir möchten, dass Wiesen und Wälder im Naturpark Spessart auch als Landschaftsschutzgebiet erhalten bleiben. Eine einmal erfolgte Bebauung von Grünflächen ist nicht mehr rückgängig zu machen und zieht weitere Bebauung und höheres Verkehrsaufkommen nach sich. Auf der Grünfläche müssen die Verkehrsanbindung und die nötige Infrastruktur neu entstehen, die in der Ortsmitte bereits vorhanden sind. Weitere Gebäude für den Recycling-Hof, Werkstätten und evtl. Wohnräume und Gewerbebetriebe werden mittelfristig folgen. Durch eine ausgewiesene Fläche von ca. 16.000 qm (ca. die Größe von 32 Bauplätzen) werden unweigerlich neue Wünsche geweckt.   

Zum einmaligen Charakter der Gemeinde Johannesberg gehört die traumhafte Höhenlage mit wunderbarem Fernblick über den Spessart bis tief in den Taunus. Auch dies gehört zur schützenswerten Natur.   

Lt. Aussage von Bund Naturschutz, Aschaffenburg stellt der geplante Neubau ein massiver Eingriff in eine schützenswerte, intakte Natur- und Kulturlandschaft dar und rät unmissverständlich ab vom Neubau am geplanten Standort:

  • Flächenverbrauch

  • Zersiedelung der Landschaft

  • Versiegelung von Böden

  • Zerstörung Kulturlandschaft (Wanderweg, Waldrandlage)

  • Zerstörung Kulturgut (Sandsteinkreuz muss versetzt werden)

  • Zersplitterung Ortsbild

  • Bedarf nicht nachvollziehbar 

Wir fordern den Erhalt aller gemeindlichen Landschaftsschutzgebiete in ihrer jetzigen Form und Größe. Aufgrund der Größe des geplanten Baulandes befürchten wir mittelfristig die Ansiedlung weiterer Neubauten - heute Feuerwehrhaus, schon morgen spekulative Grundstücksgeschäfte mit Gewerbe- und Wohnbebauung.
Daher treten wir für den generellen Erhalt der Landschaftsschutzgebiete ein und fordern die Herausnahme der Fläche aus dem Flächennutzungsplan.
 

 

 

Weitere Vorgehensweise

Wir möchten, dass alternative Standorte konstruktiv geprüft werden!
 
Wir möchten, dass auf Basis einer qualifizierten Bedarfsermittlung alternative Standorte objektiv und transparent geprüft und bewertet werden. Dazu sind nicht nur gemeindliche, sondern auch private Grundstücke bzw. Leerstände zu betrachten.
Auch ist der Ausbau/Sanierung des Feuerwehrhauses am bestehenden Standort in der Ortsmitte qualifiziert zu beurteilen

                    auch Erhalten bzw. Erweitern ist eine Alternative! 

Unser Prämissen für die Wahl eines Standorts: 

  • naturnah
    Naturschutzgebiet muss Naturschutzgebiet bleiben

  • finanziell machbar 
    keine unnötige finanzielle Belastungen für jetzige und nachfolgende Generationen 

  • bedarfsgerecht 
    Bedarf klar benennen und an Entwicklung orientieren 

  • zukunftsweisend 
    zukünftige Entwicklungen der Gemeinde berücksichtigen  

  • bürgernah
    konstruktive Zusammenarbeit und Kommunikation mit allen Bürgern 

 

Durchgeführte Aktivitäten: 

  • 1. Info-Veranstaltung für alle Johannesberger Bürger: 
    Veranstaltung zusammen mit der Gemeinde (22.6.2018 in Turnhalle Johannesberg) 

  • 2. Info-Veranstaltung für alle Johannesberger Bürger: 
    Termin/Ort: Montag, 9.7.2018 (19:30h in der Gaststätte "Alt Johannesberg)
    (Klärung Fragen, Diskussion, Vorgehensweise Bürgerentscheid)     

  • Darstellung Standpunkte im Mitteilungsblatt 5.7.18

  • Mehrere Anzeigen im Mitteilungsblatt zur Erinnerung an den Wahltermin

  • bis zum Wahltermin 22.7.18 jedes Wochenende Info-Stände an verschiedenen Standorten (Postkarten)

  • Flyer mit Fakten  

  • ca. 25 Plakate 

  • Wahltermin für den Bürgerentscheid: 22.7.2018 (Briefwahl wird möglich sein)

  • Anzeige im Mitteilungsblatt am 26.7.2018 zum Dank an unsere Wähler 

 

 

 

Aktuelles Gutachten zum Standort von Hr. J. Drefahl: 

 Gutachten-Sachverständiger22.06.2018.pdf

Bedarf der Feuerwehr

Welchen Bedarf sieht die Freiwillige Feuerwehr Johannesberg für die nächsten Jahre? 

Die Freiwilligen Feuerwehren der Johannesberger Ortsteile Oberafferbach-Rückersbach-Breunsbsberg fordern die Zusammenlegung (Synergie-Effekte) und den Neubau eines gemeinsamen Feuerwehrgebäudes am Standort Oberafferbach.
Die Wehr von Steinbach sieht dafür bisher keine 
Erfordernis!! (d.h. die Standortwehren haben dazu keine einheitliche Beurteilung)

Abb: derzeitiger Standort Feuerwehr in Seestr., OT Oberafferbach 

 

Quelle: J. Drefahl 

 

Mit dem Zusammenschluss wurden folgende Anforderungen genannt, wobei keine qualifizierte Bedarfsanalyse und langfristige Planung vorhanden ist!

  • Platz für die Lagerung kontaminierter Schutzkleidung, Duschen und Ausstattung Hygiene fehlen 

  • Ausbau der Werkstatt erforderlich, Planung von 5 Stellplätzen

  • Bestehende 3 Gebäude sind lt. Gemeinderat bzw. FFW-Kommandanten nicht „zeitgemäß“. 
    • FFW-Haus Johannesberger -> Neubau 60er Jahre, Erweiterung Stellplatz 2010
    • FFW-Haus Rückersbach -> Neubau 1994  
    • FFW-Haus Steinbach -> Neubau 1996

  • Ein Erweiterungsbau/Renovierung ist lt. Aussage der Gemeinde nicht möglich

  • Nach Aussage des FFW-Kommandanten und Gemeinderat seien die o.g. Anforderungen nur durch einen Neubau zu realisieren, obwohl die vorhandenen Möglichkeiten an den alten Standorten nicht ausgeschöpft sind (s. Gutachten Hr. Drefahl ist eine Renovierung durchaus möglich)

  • Die negative Bevölkerungsentwicklung/demographischer Wandel in Johannesberg sowie Verfügbarkeit der aktiven FFW-Mannschaft untertags wurde nicht berücksichtigt (wie sieht die Mannschaft in 5-10 Jahren aus?)  

  • Mögliche FFW-Partnerschaften mit anderen Kommunen wurden nicht geprüft

     

Hintergründe zum Standort

Informationen zum geplanten Standort Rückersbacher Straße 

Die Gemeinde plant den Neubau eines Feuerwehrhauses am Ortsrand Oberafferbach Richtung Rückersbach auf einem ca. 16.000 qm großen Gelände (ca. 2-3 Fussballfelder) im Landschaftsschutzgebiet Naturpark Spessart. Dazu wurde mit mehrheitlichem Beschluss eine Flächen-nutzungsplanänderung (Nr. 9) durchgeführt, sodass außerhalb der heutigen Bebauungsgrenze ein Neubau in freier Natur am Waldrand möglich ist.

"Fläche für die Landwirtschaft" wird nun als "Fläche für den Gemeindebedarf" ausgewiesen. 

Dies widerspricht einem im Jahr 2000 einstimmigen Beschluss des Gemeinderats, der eine Bebauung außerhalb der Ortsgrenze Oberafferbach ausschließt (= eine verbindliche Baustoplinie, um Begehrlichkeiten begegnen zu können). Dieser Beschluss wird jetzt nach 18 Jahren ohne weitere Bedenken ignoriert, d.h. alte Argumente gelten nicht mehr.   

Eine erneute Überprüfung des Änderungsantrags des Flächennutzungsplans durch die untere Naturschutzbehörde (Landratsamt Aschaffenburg) ist sinnvoll und wünschenswert.  

Gegen den, außerhalb der Ortsgrenze liegenden Standort in einem Natur- und Naherholungsgebiet entstand erheblicher Widerstand in der Bevölkerung.

Der Gemeinderat hat ein Bürgerbegehren gegen den Standort im Außenbereich / Landschaftsschutzgebiet angenommen und dem Antrag auf einen Bürgerentscheid zugestimmt. 

 

Quelle: maps.google  

Neubau

Neubau in der Rückersbacher Straße 

 

Fotomontage mit Feuerwehrhaus Karlstein zur Verdeutlichung der möglichen Proportionen wurde auf Wunsch der Gemeinde Johannesberg (bzw. Rechtsanwalt) entfernt

 

 

 

 Quelle: J. Drefahl 

Wesentliche Merkmale zum Neubau

  • 16.000 qm Gelände, Südhang, Waldrand, Landschaftsschutzgebiet Naturpark Spessart, Fernblick auf Maintal
    (der Flächenverbrauch entspricht ca. >30 Bauplätze für Wohnhäuser!)

  • Investition >= 3 - 5 Mio €

  • Zufahrt und ausgebauter Gehweg 

  • hohe Umzäunung (evtl. mit Sichtschutz für Container)

  • Starke Beleuchtung während der ganzen Nacht ("Lichtmüll")

  • Infrastruktur für Sicherheitsmaßnahmen

  • FFW-Neubau mit ca. 5-6 Garagen

  • Parkplätze 

  • Kanal, Infrastruktur

  • Recycling-Hof mit xx Containern

  • Geräte und Unterstand für Reinigung (Öl-Abscheider am Waschplatz), Entsorgung, Winterdienst etc.

  • Verkehrsanbindung/Anfahrt zur Aschaffenburger Straße (über Kreuzung) extrem problematisch  

  • Ausgleichsflächen sind nicht festgelegt worden